www. Gothawagen .de - Die Restaurierung 7
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Am vorletzten
Augustsonntag hat das Dach seine endgültige Lackierung bekommen:
Das Blechdach glänzt jetzt in RAL 7001 silbergrau in
hochglänzend. Das Leinendach hat eine weitere Schicht
Flüssigkunststoff erhalten, einmal zur Abdichtung und zum anderen,
um eine gleichmäßige
Farbgebung zu erhalten. Wer die Fotos genau betrachtet, wird sehen,
daß
es aufgrund unterschiedlicher Schichtdicken immer noch nicht
vollständig geglückt ist, einen einheitlichen Ton zu
bekommen. Auch macht es
sich etwas negativ bemerkbar, daß Grundierung und Decklack exakt
den gleichen Farbton haben. An einigen kleinen Stellen ist kein
Decklack,
was beim Lackieren aber zunächst nicht auffiel. Hier ist noch
etwas
Nacharbeit gefragt.
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Der
Stand der Arbeiten ab Dach am Abend des 20. August 2006: Das
Blechdach ist lackiert und das Dachleinen ein weiteres Mal mit
Flüssigkunststoff bestrichen. Die Kabel sind in Tüten
verpackt, damit die brüchige Isolierung nicht an der frischen
Farbe festklebt.
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Seit 17. September 2006
sieht der Wagen wieder mehr wie ein Straßenbahn Triebwagen
aus. Wir haben innerhalb von drei Sonntagen die Dachaufbauten nahezu
komplett montiert. Erster Schritt war der Zusammenbau der
Stromabnehmerböcke und das Anbringen der Gummipuffer, auf denen
die Böcke ruhen. Obwohl wir beim Zusammenbau definitiv keine Teile
vertauscht haben, alle Teile waren genau gekennzeichnet, brauchte es
zwei Versuche, bis die Böcke verschraubt werden konnten.
Nächster Schritt war der Anbau der Unterteile der Dachlaufstege.
Diese sind mit ca. acht Meter Länge nicht gerade handlich und
waren beim Abbau und späteren Transport auch etwas verbogen. Von
daher
bedurfte es einiger Richtarbeiten mit einem Gummihammer, bis die
Montage
möglich war. Die Schraublöcher im Leinendach waren durch das
neue Dachleinen verdeckt. Von daher wurden zunächst nur die
äußeren
Schrauben im Blechdach eingeschraubt, die Lage der weiteren
Schraublöcher
festgelegt und dann das Leinen mit einer Ahle durchbohrt. Nach dem
Nachschneiden
der Gewinde ließen sich die neuen Schrauben relativ problemlos
eindrehen. Nur an zwei Stellen gab es größere Probleme: In
einem Loch
steckt ein abgebrochener Bohrer, der sich nicht beseitigen ließ,
ein zweites Loch hat kein M10-Gewinde, sondern M12. Es hat etwas
gedauert,
bis wir feststellten, daß die größere Schraube exakt
passt...
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Zwischenstand
bei der Dachmontage: Stromabnehmerböcke, Unterteile
der Dachlaufstege und Halter für die Widerstandssätze sind
angebracht.
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Als nächste
Bauteile folgten die Träger für die Widerstandsrahmen. Das
sind die braunen Stangen an den Unterteil der Dachlaufstege. Als Halter
für die Träger dienen jeweils sechs U-förmig gebogenen
Stäben mit Gewinde an den Enden. Auf jeweils zwei Stäbe kommt
eine Platte, die mit Mutter fixiert wird. Diese Konstruktion ist mit
Sicherheit nicht die originale Befestigungsart. Mangels Alternativen
und weil sie für den angestrebten Restaurierungszustand korrekt
ist, haben wir die Konstruktion beibehalten. Es ist müßig zu
erwähnen, daß der Zusammenbau einem Puzzlespiel glich, da
nicht jeder U-Stab in jede Durchführung am Dachlaufsteg passte.
Das Rohr mit dem Hauptkabel folgte als nächstes bevor die
Widerstandsrahmen als bislang letzte Bauteile an der Reihe waren. Hier
schließt sich in gewisser Weise der Kreis, denn es waren die
Widerstandsrahmen, die vor mittlerweile drei Jahren (!) als erste Teile
des Daches aufgearbeitet wurden, noch bevor der Wagen in die
Werkstatthalle kam.
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17.
September 2006: Bis auf den fehlenden Stromabnehmer macht das Dach
schon einen recht vollständigen Eindruck.
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Als nächste
Aufgaben stehen jetzt zwei Bereiche an: Komplettierung des Daches und
Aufarbeitung der Verblechung.
Zur Komplettierung des Daches gehört vor allem das Verlegen von
neuen Kabeln. Die Isolierung der alten Kabel ist jenseits der
Anschlußkästen recht morsch. Hier werden altbrauchbare Kabel
aus einem zerlegten Gelenkwagen der Üstra Hannover eingebaut. Auch
der Stromabnehmer ist noch unberührt.
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1. Oktober 2006:
Die erste Stirnseite ist grundiert. Auch der Rahmen de Wagenkastens
neben der ersten Tür ist schon entrostet und grundiert worden.
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Zum Vergleich der Zustand ab 15.
Oktober: Der Kastenrahmen ist auf dieser Seite vollständig
entrostet und grundiert. Die sichtbare Rückseite der
Innenverkleidung hat Holzfarbe erhalten.
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Der Schwerpunkt der
Arbeiten liegt jetzt bei der Aufarbeitung des Kastenrahmens und der
Verblechung. Hier sind Lackierarbeiten nötig, die nur bei
entsprechenden Temperaturen durchgeführt werden können.
Am 1. Oktober 2006 wurden die Verblechung der ersten Stirnseite
grundiert. Damit ist wieder ein deutlich sichtbarer Fortschritt erzielt
worden. Im Gegensatz zu dem übrigen Wagenkasten blieb die
Verblechung
hier unverändert. Diese Seite wurde vermutlich in Dessau
vermutlich
nach einem Unfallschaden erneuert. Dabei wurden die Bleche nicht mehr
geschraubt, sondern angeschweißt, so daß keine einfache
Demontage
möglich war. Dafür sind Bleche und Rahmen soweit erkennbar in
gutem Zustand.
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3.
Oktober 2006: Die entgegengesetzte Stirnseite ohne das Stirnblech.
Das demontierte Stirnblech ist rechts angeschnitten noch zu erkennen. |
Auch hier der Vergleich
zwölf Tage später: Die Träger sind entrostet und
grundiert. Nur der breite Holzbalken, der unter anderem das
Armaturenbrett trägt, ist noch im unaufgearbeitetem Zustand.
Gegenüber dem
Foto oben haben wir zwei Wartungklappen im Fahrerstand entfernt, so
daß von außen in den Fußraum geblickt werden kann.
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Auf der
entgegengesetzten Stirnseite haben wir am 3. Oktober das eigentliche
Stirnblech als letztes Blech demontiert. Wieder ein Zwischenziel
erreicht. Damit ist auch der letzte Hinweis auf die alte Dessauer
Wagennummer von der Außenseite des Wagens entfernt.
Zwischenzeitlich haben wir den Kastenrahmen der rechten Seite und den
der zweiten Stirnseite komplett entrostet und grundiert. An der
Stirnseite erhalten die jetzt freiliegenden Holzteile noch einen
Schutzanstrich.
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3.
Oktober 2006: Das demontierte Stirnblech. Es ist deutlich zu
erkennen, daß die Ausschnitte für die alten kleinen
Rückleuchten gedacht waren. Die angeschraubten Aufsätze
für die Dreikammer-Leuchten sind auch bereits demontiert. |
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