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Letzte Änderung dieser Seite: 27.4.2005: Text geändert.
www. Gothawagen .de - Die Restaurierung 10
Dessau 35 Fotomontage ohne Werbung Die digitale Bildbearbeitung ermöglicht, den Wagen ungefähr so zu zeigen, wie er sich nach einer vollständigen Restaurierung zeigen soll: Als Dresdner Wagen im Zustand 1985 - 1989.
Eine entscheidende Frage ist, in welchen Zustand der Wagen letztendlich restauiert wird. Da der Wagen, wie so viele andere museal erhaltene Fahrzeuge auch, verschiedene Zustände durchlaufen hat, soll hier einmal das Dilemma bei Fahrzeugrestaurierungen am Beispiel von Dessau 35 gezeigt werden. Nicht immer ist eine zeitliche Abgrenzung genau möglich, so daß die Abgaben cirka-Angaben bleiben müssen.
Es gab folgende äußerliche Zustände:
1. Ablieferungszustand als Wagen 1577 mit Alu-Zierleisten, auch neben den Zielschildkästen, Ausstellfenstern, zusätzlichem kastanienbraunen Zierstreifen an der Schürze und seitlichen Nummernanzeigen neben den Türen. Technisch war er für Schaffnerbetrieb ausgerüstet mit der Möglichkeit, die Türen durch den Fahrer zu öffnen.
2. Zustand ab 1971: Vermutlich noch im Ablieferungszustand, aber mit Computernummer 213 107-8.
3. Zustand nach dem 1. Umbau, ca. 1977 - 1982: Mit großen Klappfenstern, ohne Alu-Zierleisten und Nummernanzeigen neben den Türen. Nur noch ein Zierstreifen unter den Fenstern. Schürze in resedagrün, mit Blech-Rammbohle.
4. Zustand ca. 1983 - 1984: wie zuvor, mit hellgrauer Schürze
5. Letzter Zustand in Dresden, ca. 1985 - 1989: Ohne Blech-Rammbohle, mit Dreikammer-Leuchten für Rückleuchten, Bremsleuchten und Blinker.
6. Erster Zustand in Dessau: In beige ohne Werbung, mit Wappen und Schriftzug auf der Seite, schon mit digitaler Nummernanzeige.
7. Zweiter Zustand in Dessau: In beige mit Werbung.
8. Letzter Zustand in Dessau: In gelb mit Werbung, Türöffnern und neuem Fahrerpult.

Die Restaurierung in einen bestimmten Zustand ist mehr oder weniger aufwändig. Generell wird in Museumskreisen die Wiederherstellung des Ursprungszustandes angestrebt. Alternativ kann man den typischsten Zustand als Zustand nach der Restaurierung wiedergeben, z.B., wenn ein Umbau zur besonderen Bedeutung eines Fahrzeuges führte.
Die Herstellung des Ursprungszustandes oder des Zustands 2 erfordert unter anderem neue Fenster und die Anfertigung der Alu-Zierleisten, ist also am Aufwändigsten.
Der Zustand mit der Dessauer Werbung läßt sich ebenso schwierig darstellen, da die Werbung als Folie aufgeklebt ist, die die Entfernung zur Aufarbeitung der Verblechung nicht überstanden hat. Ungeachtet dessen ist gerade der Endzustand historisch sehr interessant, da hier dargestellt werden kann, wie sich mit wenig Aufwand ein ostdeutscher Straßenbahnbetrieb versuchte, sich an die geänderten Rahmenbedingungen ab 1990 anzupassen.
Rein aus praktischen Überlegungen böte sich eine Restaurierung an in einen fiktiven Zustand als Dessauer Wagen in gelb mit Wappen und Schriftzug oder als Dresdner Wagen in den Zustand ab 1985. Hierbei sind keine Änderungen am Fahrzeug erforderlich, bis auf die leicht geänderte Anordnung der Positionsleuchten am A-Ende. Da die digitale Bildbearbeitung einige Möglichkeiten bietet, sind diese zwei Varianten hier einmal dargestellt.
Aus den aufgezeigten Varianten wurde schließlich die Version 4: Letzter Zustand in Dresden ausgewählt. Nach der Restaurierung wird sich der Wagen wieder als Dresdner Wagen 213 107-8 präsentieren.
Fotomontage Dessau 35 als Dresden 213 107-8
Mit der gleichen Aufnahme als Ausgangsfoto, zeigt sich Dessau 35 in dieser Fotomontage als Dessauer Wagen im letzten Einsatzzustand, aber ohne die nur schwer rekonstruierbare Werbung.