Letzte Änderung dieser Seite: 30.7.2006: Seite
eingefügt. Arbeiten März bis Juli
2006 ergänzt.
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www. Gothawagen .de - Die Restaurierung 6
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Wie es die Zeit
erlaubt, wird auch am Wagenkasten weitergearbeitet. Solange die
Temperaturen das Arbeiten mit Grundierung, Lack und Spachtel erlaubten,
wurde bevorzugt am Dach gearbeitet. Die niedrigen Temperaturen im
Winter lassen dies nicht zu, so daß im kalten Winter 2005/2006
Arbeiten am Wagenkasten vorgezogen werden.
Mit Stand Ende Januar 2006 waren die rechte Wagenseite und die Front am
Ende 1 unterhalb der Gürtellinie komplett
entlackt. Die linke Wagenseite ist teilweise entlackt. Nur die Front
am Ende 2 zeigt sich noch fast vollständig in Dessauer Lackierung.
Der Bereich des Fensterbands soll nach derzeitigem Stand erst dann
entlackt
werden, wenn die Fenster ausgebaut wurden. Damit wird vermieden,
daß
sich die Fenster punktuell zu stark erhitzen und ausdehnen und
reißen können. Außerdem kann nur bei ausgebauten
Fenstern das Blech unterhalb der Fenstergummis gut erreicht
werden.
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Am 23. Juli 2005 war ein Teil der
Jugendgruppe des Museums dabei, die hintere Tür zu entlacken.
Gegenüber den Fotos vom
April 2005 fällt auf, daß mittlerweile die Regenrinne
geschweißt, entlackt und geschliffen ist. Im Vordergrund
rechts ist das erste entrostete und grundierte Stück der
Dachlaufstege zu sehen.
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Die Beblechung besteht
aus einzelnen Blechtafeln, die mit Senkkopfschrauben auf dem
Wagenkastengerippe festgeschraubt sind. Zwischen Gerippe
und Blechtafeln ist noch eine dünne Gewebeschicht zur
Dämpfung angebracht. Die Stoßkanten zwischen den Blechtafeln
sind mit
Abdeckleisten versehen. Die Abdeckleisten sind ebenfalls festgeschraubt
und auf der Unterseite mit Dichtmaterial versehen. Trotzdem ist hier
der
Bereich der stärksten Korrosion, insbesondere an der Oberkante der
waagerechten Abdeckleisten, wo sind ein Wasserfilm sammeln konnte, und
an der Unterkante des Wagenkastens.
Am 21. Januar 2006 wurde schließlich begonnen, die Abdeckleisten
zu demontieren, zunächst an der linken Fahrzeugseite. In besseren
Fall lassen sich die Schrauben noch lösen, im Normalfall sind sie
aber so weit korrodiert, daß die Schrauben ausgebohrt werden
müssen mit anschließendem Neuschneiden des Gewindes im
Träger.
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Die linke Seitenwand am 21.
Januar 2006. Die senkrechten Abdeckleisten unter dem ersten Fenster
sind schon entfernt. Der Pfeil auf dem sichtbaren Rest der Werbung
weist auf einen Korrosionsschaden hin, der so stark ist, daß die
Blechtafel ersetzt werden muß. Auf der gelben Fläche deneben
ist schon angedeutet, wie weit das Blech ausgeschnitten werden
muß, auch wenn die Linien nicht gerade sind. Die silbergrauen
Stellen an den verbliebenen waagerechten Abdeckleisten weisen auf die
Lage der Schrauben hin, wo mit der Drahtbürste die letzten Reste
von Spachtel und Grundierung entfernt wurden.
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Das anhaltend kalte
Wetter ließ im Februar 2006 Arbeiten am Dach nicht zu. Lediglich
einige Leisten für die Umrandung des Holzdaches wurden
zurechtgesägt. Dafür wurden im Februar 2006 die Blechtafeln
der linken Seitenwand komplett entfernt. Dabei kam zutage, daß
die Blechtafeln vom Zustand her schlechter sind, als zunächst
angenommen. Rost hat den Blechtafen zugesetzt und es waren deutliche
Spuren von nur gespachtelten Blechschäden zu finden. Im Extremfall
müssen vier Blechtafeln ersetzt werden, darunter die beiden
gefalzten
Tafeln neben den Türen.
Der Rahmen unter den Blechen ist dafür in
verhältnismäßig gutem Zustand mit bestenfalls
oberflächlichem Rost. Lediglich zwei Verstärkungen sind
durchgerostet. Hier waren beim Bau Hohlräume entstanden, die
offensichtlich unbehandelt blieben und von innen anfingen zu rosten.
Ein Kuriosum der Bauform ist besonders erwähnenswert: Auf den
waagerechten Trägern oberhalb der Achslagern lagen die
kompostierten Reste von Holzleisten. Anfangs gingen wir davon aus,
daß
sich hier größere Mengen Dreck gesammelt hatten, erst bei
der zweiten abgebauten Blechtafel waren die Reste der Leiste noch zu
erkennen.
Der Einbau der lose eingelegten Leisten war aber sehr sinnvoll. Diese
Leisten verhinderten, daß sich in dem Hohlraum zwischen
Verblechung
und Träger Spritzwasser sammeln konnte, daß Träger und
Blech langsam von innen zum Rosten gebracht hätte. Dort, wo keine
solche Leiste eingebaut war, nämlich an den Blechen vor den
Türtaschen, ist genau dieser Effekt eingetreten.
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Der im Text beschriebene Hohlraum
an einer Rahmenverstärkung. Zur Begutachtung wurde der Hohlraum
aufgeschnitten.
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Die linke Seitenwand völlig
ohne Blechtafeln. Zu sehen ist die Rückseite der Innenverkleidung.
Durch die ovalen Öffnungen im Rahmen konnte Spritzwasser zwischen
Rahmen und Verblechung geraten, das durch die
im Text beschriebenen Holzleisten aufgefangen wurde, oder auch nicht.
Ganz links vor der Tür steht noch eine abgebaute Blechtafel.
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Jetzt, im Sommer 2006,
sind wieder Arbeitem am Dach möglich. Die Unebenheiten, die im
täglichen Betrieb, aber auch beim Entfernen der alten
Lackschichten entstanden, sind gespachtelt und geschliffen.
Das Dach wurde endgültig grundiert, schon im korrekten Farbton RAL
7001 silbergrau.
Als Alternativarbeit haben wir die Blechtafeln auf der rechten Seite
entfernt und auch schon die Deckleisten an der einen Stirnfront
abgebaut. Die andere Stirnfront wurde vermutlich aufgrund von
Unfallschäden in Dessau neu verblecht. Dabei wurden die Bleche
nicht geschraubt, sondern geschweißt. Deswegen bleiben diese
Bleche am Fahrzeug, in der Hoffnung, daß der Rahmen darunter in
gutem Zustand ist. Die Abdeckleisten haben wir dennoch abgebaut bzw.
werden wir noch abbauen. Während am
übrigen Wagen teilweise Messingschrauben benutzt wurden, die sich
vielfach noch herausschrauben lassen, sind hier bombenfest sitzende
Stahlschrauben zu finden, die einmal mehr ausgebohrt werden müssen.
Die ersten Teile des Rahmens, auf dem die Blechtafeln montiert sind,
wurden auch schon entrostet und grundiert. Theoretisch könnten
hier schon Blechtafeln montiert werden.
Bisher hatten wir das Fensterband weitgehend von Arbeiten ausgespart.
Als Füllarbeit haben wir an der vorderen rechten Plattform das
große Feld neben der Tür und die Türen selbst
völlig entlackt. Eine so schon erwartete Besonderheit der
Konstruktion hat sich bewahrheitet: Die Blechtafeln zwischen Tür
und Fahrgastraum sind an der unteren Kante geschraubt, an der oberen
hingegen geschweißt.
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Die rechte Seitenwand am 18.
August 2006. Unterhalb der Fenster sind alle Blechtafeln entfernt, auch
erstmalig an der Plattform. Links und rechts
der Tür und unter dem ersten Fenster wurde der Rahmen schon
entrostet
und grundiert. Auch das Dach hat seine letzte Grundierung, jetzt im
endgültigen Farbton, erhalten.
Die Türtaschen an der Fahrerkabine waren eine wahre Fundgrube:
Neben normalem Dreck lagen hier mehrere Zigarettenschachteln der Marken
F6, Juwel und Camel, eine leere Packung Waffeln, Dienstpläne und
eine Meldung.
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Nach langer Zeit wieder ein Bild
der "vorderen" Plattform. Hier sind nur noch Reste der Dessauer
Lackierung erhalten. Die Blechtafeln unter
den Fenstern des Fahrgastraumes sind entfernt, nur die Tafel links
neben
der Tür ist noch am Wagen. Die schon vor einiger Zeit entlackte
Verblechung der Stirnseite und neben der Tür hat Flugrost
angesetzt. Dieser läßt sich aber vor der Lackierung einfach
entfernen.
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