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www. Gothawagen .de - Kurioses
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Brandenburg 166
hält den Rekord als jüngster erhaltener Gotha-Triebwagen.
1968 erst wurde er gebaut. 1991 war er noch im Liniendienst am
Puschkinplatz (Nicolaiplatz) unterwegs.
Foto: Christoph Heuer
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Der älteste, der
jüngste Wagen, der Betrieb mit den meisten oder wenigsten
Gothawagen, die kürzeste oder längste Einsatzzeit. Quasi als
"Gotha Buch der Rekorde" sollen auf dieser Seite die herausragenden
Gothawagen und Gotha-Betriebe aufgelistet werden.
Die längste Einsatzzeit hatten die Gothawagen
in Jena. Von 1959 bis 2003, also 44 Jahre waren hier durchgehend im
Planbetrieb. Platz 2 nimmt Brandenburg mit 40 Jahren ein, von 1958
bis 1998. Von den Betrieben, die heute noch Gothawagen einsetzten
nimmt Woltersdorf den Spitzenplatz ein. Seit 25 Jahren fahren hier
Gothawagen. 2019 wird man Brandenburg verdrängt haben.
Die kürzeste Einsatzzeit hatten die Gothawagen
bei der Überlandbahn Klingenthal - Sachsenberg-Georgenthal.
Nicht ganz sechs Jahre nach der Ablieferung der vier Gothawagen wurde
die Bahn stillgelegt.
Die kürzeste Einsatzzeit bei noch existenten
Betrieben gibt es aus Schöneiche zu vermelden. Elf Jahre waren
hier insgesamt Gothawagen im Einsatz, von 1980 bis 1984 und nochmal von
1989 bis 1994. Danach wurden aber immer noch Gothawagen als Reserve
vorgehalten, bis heute. Magdeburg ist von den Betrieben, die Gothawagen
fabikneu erhielten, der mit der kürzesten Einsatzzeit. Nur
achtzehn Jahre, von 1960
bis Juni 1978 fuhren hier Gothawagen im Personenverkehr.
Die häufigste Umsetzungen hatten die drei Wagen
Stralsund 15, Plauen 68 und Halle 521. Stralsund 15 lief später in
Gera als 150II, in
Görlitz als
20III und in Jena als 6600/174, später als 116II. Heute ist er
in Naumburg als Tw 37. Plauen 68 wurde zu Görlitz 9, Jena
6600/117, später 110'', Istanbul (TR) 206 und ist jetzt als 202 in
Bursa (TR). Halle 521 kam als Tw 14 nach Görlitz, nach Jena als
6600/133, später 112'', als Tw 205 nach Istanbul (TR) und ist
jetzt als Tw 202 in Bursa (TR).
Die schnellste Umsetzung mußten die Hallenser
Triebwagen 839, 840 und 841 über sich ergehen lassen. Schon ein
Jahr nach ihrer Auslieferung gingen sie nach Frankfurt/Oder bzw. Erfurt.
Die Gothawagen mit der längsten Einsatzzeit in
einem Betrieb ohne Umnummerierung sind die Prototypen Gotha Tw 43
und
Bw 93. Von 1956 bis 1992, also 36 Jahre waren sie im Einsatz. Bei den
Serienwagen nimmt Plauen 62 diesen Platz ein. 35 Jahre, von 1957 bis
1992, lief er unter derselben Nummer in derselben Stadt.
Der Gothawagen mit der kürzesten Einsatzzeit
überhaupt ist der Dresdner Beiwagen 1427. 1960 gebaut,
mußte er 1962 mit Brandschaden ausgemustert werden. Auch bei den
Fahrzeugen, die ohne Unfall verschrottet wurden, liegt Dresden vorne.
Einige B2-62 des Baujahres 1967 wurden 1977 nach nur zehnjähriger
Einsatzzeit ausgemustert.
Die häufigste Umnummerierung in einer Stadt
mußte der Leipziger Wagen 1621 über sich ergehen lassen. Er
war
nacheinander unter den Nummern 1621, 1321, 5039, 5081 und 5047
eingeordnet. Bei Wagen, die nur im Personenverkehr eingesetzt waren,
stehen die Jenaer Wagen 9 bis 14 und die Zwickauer Wagen 91 bis 93
und 95 bis 97 an der Spitze. Jeder hatte im Laufe der Zeit vier
verschiedene
Betriebsnummern.
Die ältesten noch existierenden Gothawagen sind
die Prototypen Gotha Tw 43 und Bw 93. Bei den Serienwagen sind dies bei
den Triebwagen Dessau 35IV ex Dresden 213 107 ex 1577 im Hannoverschen
Straßenbahn-Museum und bei den Beiwagen der Dresdner
Kinderbahn-Beiwagen 251 601 ex 263 009 ex 1399. Der älteste
Gelenkwagen ist Rostock 1.
Die jüngsten noch existierenden Wagen sind die
Beiwagen Gotha 76, Halberstadt 61 und Plauen 25 und 28. Alle
gehören zur Nachbauserie von 1969. Der jüngste Triebwagen ist
Brandenburg 166, ein T2D von 1968.
Die einzigen Triebwagen, die zu Beiwagen umgebaut wurden
sind die Wagen Frankfurt/Oder 27II und 28II ex Halle 538 und 529. 1973
wurden sie im Rahmen der Grundinstandsetzung zu Beiwagen und nach Gotha
umgesetzt, wo sie die Nummern 77 und 78 erhielten. In Magdeburg wurde
zusätzlich der Arbeitswagen 709 ex Tw 408II ex Leipzig 1322 ex
1622 als Beiwagen 509II restauriert.
Die meisten Gothawagen waren in Halle im Einsatz.
130 verschiedene Triebwagen und 188 Beiwagen waren in Halle, das sind
26% der Produktion für die DDR oder 42% aller meterspurigen
Gothawagen. Aufgrund von Umsetzungen und Umbauten waren aber maximal
114 Triebwagen und 185 Beiwagen gleichzeitig in Halle.
Die wenigsten Gothawagen waren in Stralsund im
Einsatz. Ganze zwei Wagen besaß die Hansestadt. Von den noch
existierenden Betrieben haben Woltersdorf und Bad Schandau immer nur
die elf
Wagen besessen, die auch heute im Einsatz bzw. in Aufarbeitung sind.
Schöneiche hatte
vierzehn verschiedene Wagen. In Naumburg gibt es zwar aktuell nur
acht Gothawagen, man hat dort aber zwölf weitere Wagen im Laufe
der Zeit verschlissen.
Die wenigsten Neubauwagen bekam Nordhausen. Einen
Triebwagen erhielt man ab Werk. Alle anderen Wagen waren aus zweiter
Hand.
Ein einzigartiger Wagen war Dessau 39 ex Halle 796.
Da Dessau auf Normalspur fährt, Halle aber auf Meterspur,
mußte der Wagen von der Inbetriebnahme umgespurt werden und wurde
so zum einzigen normalspurigen Tatra T2D, der jemals existierte.
Der einzige Wagen mit Aluminium-Verblechung war der
Stralsunder Wagen 14. Offensichtlich wollte man dem feuchten
Ostseeklima einen rostfreien Wagen entgegensetzen.
Weitere Versuchswagen waren der Dresdner Triebwagen
1521 und der Leipziger Beiwagen 950:
Dresden 1521 hatte die ersten sechs Monate ein Fahrgestell mit
MEGI-Federung aus Metall-Gummi-Elementen.
Leipzig 950 war der erste Wagen, der ohne Aluminium-Zierleisten
gebaut wurde. Die Seitenwände wurden mit einer großen
Blechtafel verkleidet. In Interesse einfacherer Produktion und Wartung
wurde die Seitenbeblechung bei allen folgenden Wagen jedoch wieder
mehrteilig mit Abdeckleisten ausgeführt.
Der einzige Gothawagen bei einem Betrieb der alten
Bundesländer war Cottbus 62. Vom 12. bis 18. September
2005 lief
er zur Feier der Eröffnung des neuen Betriebshofs Engelsburg in
Bochum. Hierzu gibt es eine Internetseite: www.tw62.de
.
Gothawagen
mit Ganzreklame gab es nach der politischen Wende auch. In
Plauen waren es zwei T57, in Brandenburg zwei Züge aus Einrichtern
und
in Rostock ein G4.
Gothawagen in Kombination
mit Altwagen gab es in Bad Schandau, Chemnitz Dresden, Gera,
Jena, Leipzig, Potsdam, Rostock und
Zwickau.
Nur in Leipzig und Zwickau (ein Beiwagen) wurden dabei Beiwagen ab Werk
technisch den Vorkriegswagen angepasst, sowohl was mechanische und
elektrische Kupplung angeht, als auch bei der elektrischen Ausstattung
an sich. Die ersten beiden Triebwagen in Rostock hatten ebenfalls die
mechanische und elektrische Kupplung wie die vorhandenen Fahrzeuge und
waren mit allen Beiwagen freizügig einsetzbar. Die von Halle nach
Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) umgesetzten Beiwagen wurden an die
vorhandenen Vorkrieg-Triebwagen angepasst.
Alle anderen Kombinationen entstanden durch Umbauten der älteren
Fahrzeuge. Bad Schandau setzte seine Gotha-Beiwagen zunächst
hinter grundinstandgesetzten Vorkriegswagen ex Dresden
(Lockwitztalbahn) ex Erfurt ein. In Gera liefen angepasste
Altbau-Beiwagen hinter
Gotha-Triebwagen. In Jena gab es Gotha-Beiwagen zusammen mit
Altbau-Beiwagen hinter Lowa-Triebwagen und vermutlich auch
Gotha-Triebwagen. Leipzig baute zusätzlich einige
"Pullman"-Triebwagen um und
setzte sie mit Gotha-Beiwagen ein. In Potsdam liefen zwei umgebaute
Vorkriegs-Beiwagen hinter Gotha-Triebwagen.
Noch etwas ist auffällig: Viele Betriebe versuchten,
unabhängig vom Baujahr, die nicht grundinstandgesetzten Fahrzeuge
als erste zu verschrotten oder abzugeben. Dresden, Leipzig und
Magdeburg sind hierfür gute Beispiele. Der Zustand der abgegebenen
Fahrzeuge war dann teilweise so schlecht, daß sie im empfangenden
Betrieb nicht mehr zum Einsatz kamen. Da ab 1983 auf
Anweisung von höchster Stelle Umsetzungen kostenlos zu erfolgen
hatten,
kann man sogar sagen, daß einige Betriebe hier günstig
Schrott
loswurden.
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