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Gothawagen .de
- Die Vorgänger
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Die Frage nach den Vorgängern der Gothawagen ist nicht so leicht
beantwortet. Einerseits sind hier Fahrzeuge zu berücksichtigen, die
in verschiedener Hinsicht den späteren Gothaer Zweiachser beeinflusst
haben, andererseits aber auch die übrigen Straßenbahnwagen aus
Gotha.
Die Geschichte der Straßenbahnproduktion in Gotha wird auf zwei
Unterseiten abgehandelt. Die Wagen, die den Zweiachser des Typs T57/B57
und seine Nachfolger beeinflussten, sind unten aufgeführt.
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Er gilt
als "Urvater" der typsichen Gothaer Zweiachser: Der Erfurter Wagen
der Serie 88 - 117. Museumswagen 92 biegt beim Jubiläumskorso 1994
am Anger Richtung Domplatz ab.
Foto: Kerstin Wünsche
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Als "Urvater"
des typischen Zweiachsers des VEB Waggonbau
gelten die Erfurter Wagen 88 - 117, die 1938 - 1944 in Gotha gebaut
wurden. Die dreigeteilte leicht geneigte Front, die lederbezogenen
Polstersitze und den Achsstand von 3,2 m fand man ähnlich auch später
beim T57.
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Die dreifenstrige
Ausführung mit Doppelschiebetüren, die für die Gothawagen
so charakteristisch ist, war erstmalig bei den geplanten Einheitsstraßenbahnwagen
der 40-er Jahre zu finden. Durch den 2. Weltkrieg wurden nur wenige
Beiwagen für Berlin (Foto) und Hannover gebaut.
Foto: Sammlung Heuer
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Einige Merkmale des späteren Gothawagen fand man
schon bei den 1941 konzipierten deutschen Einheitsstraßenbahnwagen.
So waren hier die breiten Doppelschiebetüren und der dreifenstrige
Wagenkasten erstmalig zu sehen. Die Stirnseiten waren aber senkrecht
und deutlich stärker abgerundet konzipiert. Durch die Kriegsereignisse
wurden von diesem Einheitsstraßenbahnwagen nur 30 Beiwagen gebaut,
20 für Berlin und 10 für Hannover.
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Einer
der letzten Straßenbahnbetriebe, die noch die "LOWA-Wagen"
einsetzten war Naumburg an der Saale. Triebwagen 26 vom Typ ET54
biegt im Juni 1991 Richtung Moritzberg ab.
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Die elektrische Hochspannungsausrüstung war weitgehend
identisch mit den ab 1950 gebauten Wagen der Typen ET50 bzw. ET54.
Dies waren die ersten Neubauwagen der DDR, entworfen vom VEB Lokomotiv-
und Waggonbau im Werk Werdau, wo die Wagen auch zunächst entstanden.
Ab 1954 produzierte der VEB Waggonbau Gotha diese Fahrzeuge. Sie hatten
schon die 60kW-Motoren EM60/600 und die Fahrschalter StNFB 1 des VEB
LEW Hennigsdorf, die auch im T57 und T59 Verwendung fanden. Von Waggonbaulichen
her, war hier erstmals die abgeschlossene Fahrerkabine mit Fahrersitz
zu finden.
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Vom Typ
ET55 oder Gotha 55 wurden nur fünf Exemplare gebaut. Alle fünf
Wagen sind noch als Museumswagen oder Arbeitswagen in Gotha vorhanden.
Tw 38 ist Museumswagen, aufgenommen am 14.12.1991 auf dem Betriebshof.
Foto: Kerstin Wünsche
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1955 erhielt die Straßenbahn Gotha fünf Triebwagen,
die als Übergangstyp zwischen ET54 und T57 gelten können.
Diese Wagen hatten schon den dreifenstrigen Wagenkasten der T57, aber
noch die eckigen Plattformen des ET54. Auch waren z.B. die Türen
noch vollständig handbedient. Diese Wagen werden als ET55 oder
Gotha 55 bezeichnet. Zu einer weiteren Fertigung für andere Betriebe
kam es aufgrund der Arbeiten am T57 nicht.
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