Nahezu alle
Straßenbahnbetriebe oder straßenbahnähnlichen
Bahnen in der damaligen DDR, die zur Vorstellung
des T57 im Jahr 1957 existierten, erhielten
Gothawagen als Neubauten oder
Gebrauchtfahrzeuge. Die Strausberger Eisenbahn
ist der einzige noch aktive Betrieb,
der niemals Gothawagen im Einsatz hatte. Von den
mittlerweile stillgelegten Betriebe besaßen
Eisenach, Hohenstein-Ernstthal, Mühlhausen
(Thüringen) und Staßfurt zu keiner Zeit
Gothawagen. In Bad Schandau, Naumburg,
Schöneiche und Woltersdorf sind bzw.
waren nur gebrauchte Gothawagen im Einsatz.
Auffällig ist, daß nahezu alle Betriebe sowohl
T57/T59, als auch T2-62 geliefert bekamen. Die
Ausnahmen sind Halberstadt und Stralsund, die
nur T57 und B57 neu bekamen
und Dresden, Erfurt, Leipzig und Zwickau, die
keine Triebwagen des
Typs T2-62 ab Werk beschafften, wohl aber
Beiwagen.
Generell gab es einen regen Handel der
Verkehrsbetriebe untereinander mit Gothawagen,
gerade mit den Zweiachsern. Mit der Entscheidung
des Waggonbau Gotha, ab 1961 nur noch
Einrichtungswagen zu bauen, mußten sich die
Betriebe, die keine Einrichter einsetzen
konnten, nach meist nur wenige Jahre alten
gebrauchten Zweirichtern umsehen. Görlitz als
Beispiel erhielt schon 1962 zwei T57 aus Plauen,
das im Gegenzug T2-61 und T2-62 in Betrieb nahm.
Nordhausen bekam Wagen aus Gera, Woltersdorf aus
Dessau, das dafür ex-Magdeburger Wagen erhielt.
Die Einführung von Tatra-Vierachsern in
Chemnitz, Halle, Magdeburg und Schwerin führte
dazu, daß hier
ab 1968 Gothaer Zweiachser überflüssig wurden.
Brandenburg, Dessau, Dresden, Gera, Görlitz,
Halberstadt, Potsdam, Rostock und Schöneiche
gehörten zu den Abnehmern. Gerade aus Halle
wanderten die nur wenige Jahre alten T2D und B2D
in die übrige DDR. Ähnliches, wenn auch in
kleinerem Maße geschah nach
der Auslieferung der Tatra KT4D, z.B. nach
Erfurt und Gera.
Eher unter dem Gesichtspunkt der Konzentration
von Splittergattungen ist die Abgabe der
T4-62/B4-61 von Dresden
und Magdeburg nach Berlin zu sehen, ebenso wie
die zwei Magdeburger G4-61 nach Leipzig
wanderten.
Auch nach der politischen Wende in der DDR im
Jahr 1989 und dem neuen Angebot an
Gebrauchtfahrzeugen aus den elf
westlichen Bundesländern hielt die Umsetzung von
Gothawagen
an. Brandenburg "erneuerte" seinen Wagenpark
noch bis 1994 mit
gebrauchten Gothawagen. Jena erwarb 1991 und
1992 aus Gera und Görlitz
eine größere Menge Zweirichter um vorhandene
Einrichter zu ersetzen. Diese Wagen waren dann
teilweise noch 12 Jahre in Jena
im Einsatz! Die Kirnitzschtalbahn in Bad
Schandau schließlich erhielt 1992
ihre ersten Gotha-Triebwagen überhaupt, zwei
Wagen aus Plauen.
Den Pokal für die meisten Betriebe erhält der
Triebwagen, der 1959 als Nummer 15 für Stralsund
geliefert wurde. 1966 gelangte er nach Gera als
Nr. 150, 1973 nach Görlitz als 20'', 1992 noch
nach Jena zunächst als 6600/174. In Jena ging er
1997 als 116''' in Betrieb. Seit 2003 ist er
Wagen 37 der Straßenbahn Naumburg (Saale).
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einzelnen Städte.
Aktuell sind aus folgenden Städten Fahrzeugfotos
online: Bad Schandau, Brandenburg, Dresden,
Dessau, Frankfurt/Oder, Gotha, Halberstadt,
Leipzig,
Nordhausen, Plauen, Rostock, Schöneiche,
Woltersdorf und Zwickau. Links
zu den Fotos finden sich jeweils auf den Seiten
mit Fahrzeuglisten.
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