Zwischen 1971 und 1975 wurden im Reichsbahn-Ausbesserungswerk
(Berlin-) Schöneweide an einigen Gotha-Zweiachsern eine Grundinstandsetzung
(GI) durchgeführt, auch Generalreparatur (GR) oder Grundüberholung
(GÜ) genannt. Dabei wurden die Wagenkästen unter Wegfall
der seitlichen Nummernkästen neu verblecht und die Kleinspannungsanlage,
Innenverkleidung und die Sitze den Rekowagen angeglichen. Sofern noch
vorhanden wurde das Dach von Gemischtbauweise Blech-Holz/Leinen auf
durchgehende Verblechung umgebaut. Die Türen waren nur noch von
Hand zu öffnen. Zu erkennen waren die instandgesetzten Gothawagen
am Fehlen der seitlichen Nummernkästen, an den großen festen
Türgriffen, an den großen Dreikammerleuchten für Rücklicht,
Bremslicht und Blinker und der Rammbohle aus Hartgummi. Einzelne Trieb-
und Beiwagen wurden im Rahmen der Grundinstandsetzung von Zweirichtungswagen
zu Einrichtungswagen umgebaut. Zumindest bei den Leipziger Beiwagen wurden
in diesem Zusammenhang auch Sitze in Reihenform anstelle von Sitzen in Abteilform
eingebut und die Trennwände zu den Plattformen entfernt.
Teilweise wurden die Umbauten, z.B. der Rammbohle, bei den Verkehrsbetrieben
wieder rückgängig gemacht, ebenso wie die neuen Rückleuchten
auch bei Wagen eingebaut wurden, die nicht im RAW waren.
Grundinstandgesetzte Wagen waren in Brandenburg, Cottbus, Dresden (hier
mit neuen Wagennummern), Erfurt, Frankfurt/Oder, Jena, Leipzig, Nordhausen,
Plauen, Potsdam, Rostock und Zwickau im Einsatz. Nur aus Cottbus, Erfurt,
Leipzig und Zwickau wurden alle T57 bzw. T59-Triebwagen überholt,
nicht aber alle Beiwagen. Nur sehr wenige T2-62 und T2D wurden der
Grundinstandsetzung zugeführt.
Die Bedeutung der Grundinstandsetzung kann man daran festmachen, daß
bei vielen Betrieben unabhängig vom Baujahr die nicht grundinstandgesetzten
Fahrzeuge als erste verschrottet oder abgegeben wurden. Dresden, Leipzig
und Magdeburg sind hierfür gute Beispiele. Der Zustand der abgegebenen
Fahrzeuge war dann teilweise so schlecht, daß sie im empfangenden
Betrieb nicht mehr zum Einsatz kamen.
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