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www.
Gothawagen .de
- T4-62
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Der älteste
erhaltene Gotha-Großraumwagen ist der Berliner Wagen 218 001
ex 8002. Dies war der Prototyp, der mit einer abweichenden Front (später
umgebaut), jeweils drei Seitenfenstern zwischen den Türen und
Einfachfalttür vorne geliefert wurde. Aufgenommen am Tag der offenen
Tür auf dem Betriebshof Köpenick, 10.8.2003. |
Erst im zweiten Anlauf kam es in der DDR zum Bau von vierachsigen
Großraumwagen. Bereits 1952 baute der VEB Lokomotiv- und Waggonbau
(LOWA) im Werk Werdau einen Prototyp eines Großraum-Triebwagens
mit passendem Beiwagen. Dieser mit 2,5 m überbreite Zug wurde
in Berlin auf der Strecke Grünau-Schmöckwitz eingesetzt
und schon 1969 ausgemustert. 1955 bauten die Leipziger Verkehrsbetriebe
einen Großraum-Zug unter Verwendung der Wagenkästen von je
zwei Zweiachsern von 1913. 1967 ging dieser Zug nach Schöneiche,
wo er umgespurt noch bis 1975 lief.
1956 entwarf der Waggonbau Ammendorf die ersten Zeichnungen
für einen Großraumwagen mit Hinblick auf einen eventuellen
Einsatz auf der Überlandlinie Halle - Bad Dürrenberg, quasi
beim Ammendorfer Werk vor der Tür. Der Gedanke war nicht abwegig,
waren in Ammendorf doch 1953 schon 40 Beiwagen für Berlin gebaut
worden. Letztendlich gab man nach Anweisungen der staatlichen Planungskommission
die Unterlagen nach Gotha weiter, wo 1958 ein erster Prototyp-Zug entstand.
Der Wagen war 14,13 m lang, hatte jeweils drei Seitenfenster
zwischen den Türen, die vorne als einfache, mittig und hinten
als doppelte Falttür ausgeführt waren. Fahrgastfluß war
von hinten nach vorne. Jedes Drehgestell hatte zwei Halbspannungsmotoren,
die längs eingebaut waren. Der Fahrschalter war als vollautomatischer
Zentralfahrschalter mit Druckknopf-Betätigung ausgeführt,
die auch bei den Dresder "Hechtwagen".
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Ein typischer
Zug aus T4-62 und B4-61: Tw Berlin 218 038-3 mit Bw 268 xxx auf der
Brückenstraße, 1.6.1991. Seit 1970 waren alle T4-62 und
B4-61 in Berlin konzentriert und bevorzugt im Raum Köpenick/Schöneweide
im Einsatz.
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Ab 1961 kam es schließlich zum Serienbau. Man hatte
die Zeit genutzt, um so weit wie möglich mit dem T57 bzw. G4-61
identische Teile einzubauen. Dies betraf z.B. die Stirnfenster und
Türen. Die Vordertüren waren nun ebenfalls als doppelte
Falttür ausgeführt, wobei die der Triebwagen 20 cm schmaler
war, als die übrigen Türen. Der Fahrgastfluß ging
nun von vorne nach hinten mit Schaffnerplätzen neben der Vordertür.
Ab 1961 wurden zunächst Beiwagen nach Berlin geliefert.
Da noch keine Triebwagen vorhanden waren, liefen sie hinter zweiachsigen
Reko-Triebwagen. Bis 1984 und noch einmal 1987 und 1995/1996 war
diese Kombination im Einsatz. Ab 1962 wurden auch Triebwagen gebaut.
Nun kamen auch Dresden und Magdeburg in den Genuß der Großraumwagen.
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Ab 1963
wurden oberhalb der ersten Seitenfenster Öffnungen für Liniennummer-
und Zielfilme eingebaut. Berlin 218 021-3 mit Beiwagen 268 0xx an
der Ecke Bahnhofstraße/Lindenstraße, 31.5.1991.
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Bei den T4-62 und B4-61 gab es nur wenige konstruktive Änderungen.
Die einzige auffällige war der Einbau von kleinen seitlichen
Liniennummern- und Fahrtzielkästen oberhalb der ersten rechten
Seitenfenster ab 1963 oder 1964. Für diese Variante wird teilweise
die Bezeichnung T4-64 und B4-64 gebraucht.
Schon im Sommer 1964 wurde der Bau der Großraumwagen
beendet, nach nur 66 Triebwagen und 122 Beiwagen. Auf den Reißbrettern
waren bereits ein dreiteiliger sechsachsiger Gelenkwagen und ein vierachsiger
Kurzgelenkwagen in Arbeit, für die Produktionskapazitäten
gebraucht wurden. Durch die Spezialisierung im Rahmen des Rates für
gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) kam es aber nicht mehr zum Bau
dieser Fahrzeuge.
Ab 1970 waren alle Großraumwagen in Berlin vereint.
Schon ab 1980 kam es vereinzelt zu Ausmusterungen, in größerer
Zahl ab 1984 gerade bei den Beiwagen, nachdem keine Züge aus Reko-Triebwagen
und Großraum-Beiwagen mehr eingesetzt wurden.
Ab 1995 fuhren im Normalfall keine Triebwagen mehr, nachdem
die Elektrik zunehmend schadhaft wurde. Die letzten Gotha-Großraumwagen
wurden am 1.6.1996 auf dem Verkehr gezogen. In Berlin, Dresden und
Magdeburg bleibt jeweils ein Zug erhalten, dazu der Prototyp-Triebwagen
in Berlin.
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Bis 1984
und wieder 1987 und ab 1995 liefen Großraum-Beiwagen in Berlin hinter
Reko-Triebwagen. Tw 217 087, der hier als Zugfahrzeug für einen
Großraumwagen fungiert ist kurioserweise einer der wenigen Rekowagen,
die in Gotha gebaut wurden, statt im RAW Berlin-Schöneweide. Alt-Schmöckwitz,
April 1996.
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