Ab 1959 entstanden
auch normalspurige bzw. breitspurige Einrichtungs-Triebwagen.
Ausschlaggebend war der Wunsch von breitspurigen Straßenbahnbetrieben
in der Sowjetunion, Gothaer Zweiachser als Einrichtungswagen zu bekommen.
So gingen alle Wagen dieses Typs vom Baujahr 1959 in die Sowjetunion,
nach Dnjepropetrosk, Wolgograd, Donetsk und Saratow.
Der Wagenkasten der T59E/B59E entsprach weitestgehend den Leipziger
B57E bzw. dem Dresdner Beiwagen 1406. Im Gegensatz zum T57 war das Dach
jetzt als reines Blechdach und nicht mehr in Gemischtbauweise Blech/Holz
erstellt. Der Innenraum war generell hell anstatt mahagonifarbig dunkel
gebeizt. Die verwendeten Sprelacart-Platten in den Seitenverkleidungen, innen
an den Türen und der Rückwand der Fahrerstände waren weiß
anstatt braun. Die Sitzpolster waren nun heller grün. Die Fenster hatten
innen nun Metallrahmen anstelle von Holzrahmen. Die Rückleuchten hatten
80 mm Durchmesser anstelle der kleinen Leuchten mit 60 mm beim T57. Bei
den Einrichtern entfiel ein Fahrerstand und linksseitig wurden an den
Plattformen Fenster ohne klappbares Oberteil eingebaut. Die seitlichen
Liniennummernkästen waren nun auch linksseitig vorhanden.
Bei den Fenstern gab es zwei Bauformen. Die ersten T59E erhielten
noch die Mischung aus Ausstellfenstern und Klappfenstern wie beim T57.
In dieser Form wurden sie nur in die Sowjetunion geliefert. Als Mitte
1960 die ersten T59E für die DDR ausgeliefert wurden, änderte
man die Fenster. Bei diesen und allen folgenden Wagen waren drei identische
Seitenfenster mit klappbaren Oberteilen eingebaut. Die klappbaren
Oberteile waren gringfügig größer als bei den mittleren
Fenstern der T57. Nur die ersten T59E wurden noch mit hölzernen Abweisern
rund um das Fahrgestell ausgeliefert, später entfielen die seitlichen
Abweiser.
Die 22 Sitze waren wie bei den Zweirichtern in Abteilform
abgeordnet. An der Front war neben der Preßblech-Rammbohle
auch ein gefederter Kletterpuffer angebaut. Das Leergewicht stieg
von 11,6 t auf 13,4 t. Da die ersten Wagen für die DDR erst 1960
ausgeliefert wurden, wird der Typ in der Literatur auch als T60E bzw.
B60E oder ET60 bzw. EB60 beschrieben. Dresden und Leipzig erhielten
den Gothawagen in dieser Form.
Die Straßenbahnbetriebe
in Erfurt, Halle und Brandenburg beschafften 1960 die meterspurige
Variante mit Sitzen in Reihenform. Im Gegensatz zu den normalspurigen
bzw. breitspurigen T59E und B59E hatten die Meterspurwagen die übergroßen
Plattformfenster des T57E, aber die geschlossene Frontschürze,
Kletterpuffer und Klappfenster des T59E/B59E. Die Erfurter Variante
mit nur einer Sitzreihe pro Seite wird als T2-60 bzw. B2-60 bezeichnet.
Etwas unklar ist die Existenz eines T59 als Zweirichter. In der Literatur
wird teilweise, aber nicht durchgängig, die Bezeichnung T59 für
späte T57 verwendet, ohne eine genaue Abgrenzung zum T57 zu ziehen.
Häufig werden die Berliner Wagen 3901 - 3910 als erste T59 eingeordnet.
Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung mit der Berliner Bezeichnung
TF59 vor. Auch Zeichnungen des Waggonbau Gotha sind hier nicht einheitlich.
Da einige Merkmale in der laufenden Fertigung zu unterschiedlichen Zeitpunkten
eingeführt wurden, ist ein genauer Zeitpunkt des Übergangs ohnehin
nicht bestimmbar.
Von den Serienvarianten des T57 und
T59E entstanden 195 Triebwagen und 230 Beiwagen, davon 43 Trieb-
und 63 Beiwagen in Einrichtungsversion.
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