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www.rekowagen.de
www.trambudgie.de
www. Gothawagen .de - Frankfurt/Oder
Erfurt HTw 178 bei der Jubiläumsparade 1994 1993 war in Frankfurt/Oder die Linie 1 noch fest in der Hand von Zweiachser. Hier sind Tw 33 und Bw 108, beides original Frankfurter Fahrzeuge, auf dem Weg zur Großen Oderstraße gerade am Hauptbahnhof abgefahren.
Foto: Christoph Heuer.
37 Jahre lang waren Gothawagen im Frankfurter Linienverkehr im Einsatz. 1958 ging der erste Zweiwagenzug, bestehend aus Tw 35II und Bw 113II in den Betrieb. Bis 1961 wurden weitere 5 Trieb- und 5 Beiwagen ausgeliefert. Eine weitere Lieferung für 1961 wurde nach Erfurt umgeleitet. Zu diesem Zeitpunkt war der Bestand der Frankfurter Straßenbahn bereits nicht mehr gesichert und der Erfurter Verkehrsbetrieb brauchte dringend neue Bahnen. Man plante bis in die 1970er Jahre immer wieder die Umstellung des Frankfurter Straßenbahnverkehrs auf Omnibus oder O-Bus.
Erst ab 1967 kamen weitere Gothawagen in die Stadt an der Oder, wenngleich es sich diesmal um gebrauchte Wagen aus Halle (Saale) handelte, darunter war mit Tw 26III (Typ T57E, ex Halle Tw 517) auch das erste Einrichtungsfahrzeug in Frankfurt. Ursprünglich sollte dieser Wagen als Museumsfahrzeug erhalten werden, ein Unfall im Jahr 1993 machte diesen Plan allerdings zunichte. Ebenfalls 1967 erhielt Frankfurt die ersten zwei von fünf fabrikneuen B2-62.
Im Jahr 1973 fiel die Entscheidung, die Frankfurter Straßenbahn nicht abzuschaffen sondern sie sogar auszubauen. Die jahrelange Unsicherheit über ihre Zukunft hatte ein marodes Netz mit einem überalterten Wagenpark hinterlassen. Von nun an aber plante man den Ausbau der Bahn. In diesem Jahr übernahm Frankfurt fünf Gotha-Triebwagen aus Halle und Gotha, darunter letztmalig Zweirichtungswagen.
Ab Ende der 1970er Jahre begann man, Gothawagen im größeren Stil von anderen Betrieben der DDR zu übernehmen. Zunächst ersetzten diese gemeinsam mit den Mitte der 70er Jahre gelieferten Rekozüge bis 1980 alle Altbaufahrzeuge. Ab etwa 1980 wuchs mit dem Netz auch der Wagenpark. Durch Übernahme von Wagen von anderen Betrieben wuchs der Bestand an Gothafahrzeugen auf 43 Trieb- und 37 Beiwagen im Jahr 1988. Beschafft wurden Wagen aus Cottbus (4 Tw / 4 Bw), Erfurt (6/6), Gera (9/6), Halle (17/10), Leipzig (0/3), Magdeburg (0/2), Plauen (4/4), Schöneiche (1/0). Außerdem tauschte man 1973 mit Gotha zwei Einrichtungstriebwagen gegen zwei ZR-Tw, so kamen die ZR-Tw 27III und 28III nach Frankfurt. Abgegeben wurden bis zur Wende, abgesehen von diesem Tausch mit Gotha, keine Gothawagen.
Seit 1987 erst wurde der Betrieb in Frankfurt wieder mit Neubaufahrzeugen bedacht, 22 KT4D wurden geliefert. Doch immernoch benötigte man zusätzliche Gothazüge. Zum Einen waren einige aus Halle übernommenen Wagen in so schlechtem Zustand, dass man diese ersetzen wollte, zum Anderen stand 1988 eine umfangreiche Streckenerweiterung in den Industrievorort Markendorf an.
Im Mai 1989 kamen letztmalig Gothawagen nach Frankfurt (Oder), es handelte sich um vier ER-Zweiwagenzüge aus Plauen. Dreiwagenzüge kamen in Frankfurt übrigens nie zum Einsatz, ähnlich wie in Plauen waren die Steigungen im Frankfurter Netz dafür zu groß.
Bereits ab 1989 wurden Gothawagen ausgemustert, anfänglich überwiegend die erwähnten Hallenser Wagen wegen ihres schlechten Zustands, ab 1990 aber waren zahlreiche Gotha- (und auch Rekowagen) abkömmlich, denn erstens bekam der Betrieb nun weitere KT4D aus der Tschechoslowakei, zweitens gingen die Fahrgastzahlen zurück und der Fahrplan wurde ausgedünnt.
Ende 1993 waren nur noch 12 Trieb- und 9 Beiwagen vom Typ Gotha vorhanden. Wegen eines fehlenden Unterwerks auf der Strecke in die Lebuser Vorstadt konnte die Linie 1 bis Ende 1993 nur mit Gotha- und Rekowagen bedient werden, sie war die letzte Linie die ausschließlich mit Zweiachsern befahren wurde. Bis zum Abschluss der Modernisierung der vorhandenen KT4D hielt man noch einige Gothawagen betriebsbereit. Im April 1995 aber endete der Einsatz der Gothafahrzeuge im Linienverkehr, zuletzt waren noch vier Gothazüge im Dienst.
Heute sind zwei T57 als Arbeitswagen vorhanden. Der Arbeitstriebwagen 3, 1995 ex Tw 35II soll später eventuell noch zum historischen Triebwagen umgebaut werden. Außerdem befindet sich im Arbeitswagenbestand der Gel-A-Bw 1, der 1983 in Erfurt aus zwei Gelenktriebwagen vom Typ G4-61/64 hergestellt wurde und 1992 nach Frankfurt kam. Weiterhin sind mit dem Tw 29II (Typ T57, Baujahr 1958, 1968 ex Halle Tw 525), dem Tw 49 III (Typ T2-62, Baujahr 1964, 1989 ex Plauen Tw 74) und dem Bw 113 (Typ B57, Baujahr 1957) noch drei Gothawagen als historische Wagen vorhanden.
(Text: Michael Busse, Berlin)