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Letzte Änderung dieser Seite: 10.10.2009: Text korrigiert (Typenbezeichnung, Einsatz hinter LOWA-Tw)
www. Gothawagen .de - Magdeburg
Vierzehn Jahre lang war der Magdeburger Tw 413 als Nummer 42 in Dessau unterwegs. Heute ist er Museumswagen in Magdeburg. Foto vom Juli 1992.<br>Foto: Christoph Heuer. Vierzehn Jahre lang war der Magdeburger Tw 413 als Nummer 42 in Dessau unterwegs. Heute ist er Museumswagen in Magdeburg. Foto vom Juli 1992.
Foto: Christoph Heuer.
Magdeburg nimmt bei der Geschichte der Gothawagen in mancherlei Hinsicht eine Sonderstellung ein. Kein anderer Betrieb hatte die Serien-Versionen aller drei Grundbauarten, Zweiachser, Großraumwagen und Gelenkwagen, im Einsatz. Magdeburg mußte am längsten auf die Lieferung von Gothawagen warten. Erst 1960 kamen zwei T57 an die Elbe. Und Magdeburg war von den Betrieben, die Gothawagen fabrikneu beschafften der Betrieb mit der kürzesten Einsatzzeit im Personenverkehr. Bereits im Juni 1978 wurden die letzten Gothawagen außer Betrieb genommen.
1960 beschaffte Magdeburg drei T57, denen 1961 drei weitere Wagen mit Klappfenstern folgten. Beiwagen wurden 1960 sechs Stück und 1961 sieben Stück beschafft. Die Nummern waren 400 bis 405 für die Triebwagen und 500 bis 512 für die Beiwagen. Ebenfalls 1961 kamen zwei Gelenkwagen G4-61 nach Magdeburg, die die Nummern 491 und 492 erhielten.
Ab 1962 lieferte der VEB Waggonbau Gotha Großraumwagen an die Elbe. 1962 waren es drei, 1963 fünf und 1964 sechs Züge. Die Nummern lauteten 431 bis 444 und 561 bis 574.
Aufgrund der Einstellung der Großraumwagen-Produktion mußte man ab 1965 wieder Zweiachser kaufen. 1965 und 1966 wurden die elf Einrichtungs-Triebwagen 407 bis 417 vom Typ T2-62 und 18 Einrichtungs-Beiwagen 514 bis 531 vom Typ B2-62 beschafft. Gleichzeitig baute man die vorhandenen Wagen zu Einrichtern um und nummerierte Tw 400 in 406 und Bw 500 in Bw 513 um.
Die beiden Gelenkwagen als Außenseiter gingen 1968 im Tausch gegen je zwei T59E und zwei B2-61 nach Leipzig. Um innerhalb der Nummernserien die Wagen nach Baujahren geordnet zu haben, kam es damit wieder zu Umnummerierungen. Von den Nachbauten des Jahres 1969 beschaffte Magdeburg schließlich nochmals die sieben Beiwagen 534 bis 540. Auffällig ist, daß es parktisch immer einen Überschuß an Beiwagen gab. Ein Einsatz hinter Triebwagen anderen Bauarten, Aufbauwagen oder LOWA-Wagen, war aufgrund der abweichenden Kupplung aber zunächst nicht möglich. Nur die 1970 generalreparierter LOWA-Wagen 4'' und 11'', später 419'' und 420, konnten mit Gothaer Beiwagen gekuppelt werden.
Ein besonderes Kapitel ist der leihweise Einsatz von acht Drei-Wagen-Zügen aus Schwerin in den Jahren 1967 bis 1969. Diese Wagen hatte man in Schwerin im Vorgriff auf die Neubaustrecke nach Lankow beschafft. Da diese aber erst 1969 in Betrieb ging, waren die Fahrzeuge überzählig und konnten verliehen werden.
1969 und 1970 verließen die Großraum-Züge Magdeburg mit Ziel Berlin. Dabei erfolgte die Herrichtung für den Einsatz in Berlin schon in Magdeburg. Wie auch in Dresden wurde der Verlust durch die Ablieferung der ersten Tatra T4D und B4D kompensiert.
1973 schied schon der erste Zweiachser aus dem Bestand der Personenfahrzeuge aus: Tw 414 wurde zum Fahrschulwagen.
Ab 1977 gab Magdeburg die Gothawagen an andere Städte ab. Hauptabnehmer war Potsdam, das acht Drei-Wagen-Züge T2-62 mit B2-62 erhielt. Rostock bekam zwei Züge T57ER und B57ER, Dessau ebenfalls zwei Züge. Sieben Wagen wurden auf Meterspur umgebaut: Ein T59ER und der Fahrschulwagen für Gera, zwei Beiwagen für Frankfurt/Oder, drei für Halberstadt. Damit war, abgesehen von maximal vier Arbeitswagen, das Kapitel Gothawagen in Magdeburg vorerst beendet.
1983 tauchte ein Beiwagen aus Leipzig in Magdeburg auf, dieser wurde aber vermutlich nur für Dessau aufgearbeitet, wohin der Wagen 1984 ging.
Als die Gothawagen in Dessau 1993 zerlegt werden sollten, erwarb eine Privatperson die ehemaligen Magdeburger Wagen 413 und 519. Später wurden diese Wagen als Museumswagen den Verkehrsbetrieben übergeben und aufgearbeitet. Im Jahr 2000 schließlich wurde der Arbeitswagen 709 ex Tw 408II ex Leipzig als Beiwagen 509 restauriert, um einen für Magdeburg typischen Drei-Wagen-Zug bilden zu können.
Im Eigentum des Vereins Mageburger Straßenbahnfreunde e.V. sind die Großraumwagen 441 und 566 vorhanden, die 1996 bzw. 1997 aus Berlin zurückgeholt wurden. Aktueller Standort ist auf einem Firmengelände im Südosten von Magdeburg. Hier existiert der Plan, auch diese Wagen wieder in Magdeburg einzusetzen. Einen konkreten Zeitplan gibt es aber derzeit nicht.