Erst 1981 gelangte der
erste Gothawagen zu der Ringstraßenbahn in Naumburg an der Saale.
Es war dies der Nordhausener Wagen 47, der als Naumburg 30 in Betrieb
ging. Als Ende 1981 der seit 1976 unterbrochende Ring durch eine
Neubaustrecke wieder geschlossen wurde, konnten auch
Einrichtungsfahrzeuge eingesetzt werden. Diese kamen bald in Form von
sieben T2D aus Halle. Damit hatte der Betrieb bei einem täglichen
Bedarf von maximal sechs Fahrzeugen einen Bestand von 12 Triebwagen der
Bauarten LOWA und Gotha im Bestand.
Zum fallweisen Wenden der Einrichter wurde am Depot ein Gleisdreieck
errichtet.
Da einerseits die Gleisanlagen in relativ schlechtem Zustand waren,
andererseits die Fahrzeuge ebenfalls nicht die besten waren, blieben
einige der "neuen" Wagen nur wenige Jahre im Bestand. Ein
ähnliches Schicksal war vorher schon neun Wagen aus Halle
widerfahren. Diese Lindner-Wagen
der Baujahre 1927 bis 1929 waren in Naumburg nur ein bis neun Jahre im
Einsatz.
Vom 29. Januar 1986 bis zum 24. Juni 1987 ruhte der Betrieb in
Naumburg. Bald nach der Wiederaufnahme des Betriebs kamen auch die
ersten Gotha-Beiwagen nach Naumburg: Je ein B57 und ein B2-61 aus
Plauen. Von dort kamen 1988 auch zwei Triebwagen T59E ex Halle in die
Domstadt.
Durch Ausmusterung weiterer T2D ging der Bestand an Gothawagen bald
aber wieder zurück. Bei der vorläufigen Einstellung des
Betriebs am 18. August 1991 waren an Gothawagen nur noch die ehemaligen
Plauener
Wagen und ein T2D vorhanden.
Zur Wiederaufnahme des touristischen Betriebs unter der Naumburger
Straßenbahn GmbH waren Zweirichter vonnöten, da
zunächst nur auf dem Teilstück Depot - Theaterplatz gependelt
wurde. Diese Zweirichter kamen 1994 und 1995 in Gestalt von drei T57
und einem B57 aus Frankfurt/Oder. Auch für die Erweiterungen der
Strecke vom Depot zum Jägerplatz und vom Theaterplatz zur
Vogelwiese reichte der Wagenpark aus.
2002 vor die Wahl gestellt, aufwändige Hauptuntersuchungen an den
drei vorhandenen Triebwagen durchzuführen, oder neue gebrauchte zu
beschaffen, wählte man letzteren Weg. Einer der drei
ex-Frankfurter Triebwagen ging zurück nach Frankfurt, die anderen
beiden wurden 2002 bzw. 2003 abgestellt und anschließend
verkauft. Dafür traten
aus Jena wiederum drei Triebwagen und ein Beiwagen den Weg nach
Naumburg
an. Schon vorher hatte man zwei Reko-Triebwagen und einen passenden
Beiwagen
aus Jena nach Naumburg geholt, womit auch für die jetzige Strecke
Bahnhof - Jägerplatz - Depot - Thaterplatz - Vogelwiese und die
zukünftige Verlängerung Vogelwiese - Salztor genug
Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
War der Betrieb seit Wiedereröffnung 1994 eher touristisch
geprägt, so ist seit dem 31.3.2007 die Naumburger
Straßenbahn wieder täglich als echtes Verkehrsmittel mit
Gothawagen im Einsatz.
|