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Gothawagen .de
- Berlin
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Berlin war
ab 1971 die einzige Stadt, die die Gotha-Großraumwagen einsetzte.
Dafür wurden die wenigen vorhandenen Zweiachser nach Leipzig und
Potsdam abgegeben.
Die Großraumwagen dominierte lange Zeit den Köpenicker
Raum. Neben der Linie 86 war die Linie 83 Wendenschloß - Mahlsdorf
das Haupteinsaztzgebiet.
Foto vom Mai 1991.
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Der Wagenpark der BVB/BVG in der Hauptstadt Berlin unterschied sich
deutlich von dem in anderen Städten der DDR. Berlin wurde geprägt
von den Rekowagen
und Gotha-Großraumwagen
. Die Gothaer Zweiachser spielten nur eine Nebenrolle, Gelenkwagen waren
in Berlin nicht eingesetzt.
Die zehn T57 und zwanzig B57, die 1959 abgeliefert wurden, waren nur als
Übergang bis zur ausreichenden Ablieferung der Rekowagen gedacht. Dementsprechend
wurden sie auch in die Nummerserie der Rekowagen eingeordnet, die Triebwagen
als 3901 bis 3910, die Beiwagen als 1801 bis 1820. Damit waren auch erstmals
im Ost- und Westteil Berlins identische Nummern vergeben, waren 1800 bis
1807 doch im Westen Beiwagen des Aufbautyps.
Die Gothaer Zweiachser waren vor allem auf der Linie 3: Bornholmer Straße
- S-Bahnhof Warschauer Straße eingesetzt. 1965 wurde der zuerst gelieferte
Triebwagen zum Fahrschulwagen. 1967 erfolgte der Umbau der übrigen Wagen
in Einrichter. 1970 verließen bis auf den Fahrschulwagen alle Zweiachser
Berlin. Sieben Triebwagen und alle Beiwagen gingen nach Leipzig, die übrigen
zwei Triebwagen nach Potsdam.
Ab 1958 wurde der Prototyp des Gotha-Großraumwagens in Berlin erprobt.
1961 wurde dieser Zug erworben und die Lieferung der Serienwagen dieses Typs
begann. 1961 wurde nur eine kleine Anzahl Beiwagen geliefert, erst 1962
begann der Bau von Triebwagen. Insgesamt erhielt Berlin neu 33 Triebwagen
mit den Nummern 8002 (Prototyp) und 8003 - 8034, und 89 Beiwagen als 3002
(Prototyp) und 3003 bis 3090. Aufgrund der erheblich größeren Stückzahl
an Beiwagen liefen diese auch hinter Reko-Triebwagen in der Bauform als
Einrichter. Mit den Reko-Zweirichtern waren die Großraum-Beiwagen elektrisch
nicht kuppelbar. Bei diesen kurios anmutenden Gespannen gibt es übrigens
eine interessante Parallele zu einer anderen Hauptstadt: Vierachsige Neubau-Beiwagen
hinter zweiachsigen Umbau- oder Vorkriegswagen gab es auch in Wien in Österreich.
In den Jahren 1968 bis 1970 wurden alle T4-62 und B4-61 in Berlin zusammengezogen.
Aus Dresden kamen 19 Züge (8035 - 8053 und 3091 - 3109), aus Magdeburg
14 Züge (8054 - 8067 und 3110 - 3123) in die Hauptstadt. Beide abgebenden
Betriebe kompensierten den Verlust durch den Einsatz neuer Tatra T4D und
B4D.
Haupteinsatzgebiet war der Köpenicker Raum vom Betriebshof Köpenick.
Anfänglich waren die Wagen auf folgenden Linien eingesetzt:
82: Mahlsdorf/Süd - Schwartzkopffstraße, ab 16.12.1967 nur bis
S-Bhf. Ostkreuz
83: S-Bahf. Mahsldorf - Wendenschloß
86: Alt-Schmöckwitz - Mahlsdorf/Süd, ab 6.4.1970 nur bis S-Bhf.
Köpenick
Im Laufe der Zeit kamen folgende Linien hinzu:
16: Hohenschönhausen - Köpenick/Krankenhaus
19: Köpenick/Krankenhaus - Kniprodestraße, ab 6.10.1982
bis Langenbeckstraße, ab 1.7.1985 bis U-Bhf. Frankfurter Allee
19E
21: Eberswalder Straße - Köpenick/Krankenhaus
25: S-Bhf. Schöneweide - Rahnsdorf
25 E: Friedrichshagen/Wasserwerk - Rahnsdorf
26: S-Bhf. Schöneweide - Köpenick/Krankenhaus
83 E: Mahlsdorf/Süd - Wendenschloß
84: Friedrichshagen/Wasserwerk - Altglienicke/Am Falkenberg
85: Johannisthal - Wendenschloß
Die Lichtenberger Wagen liefen auf den Linien:
13: Eberswalder Straße - Blockdammweg
17: Johannisthal - Kniprodestraße, ab 1.10.1973 zum Hackeschen Markt,
ab 2.11.1975 bis Schwartzkopffstraße, ab 6.4.1979 bis Langenbeckstraße
63: Schwartzkopffstraße - Hohenschönhausen/Gartenstadt
64: Dönhoffplatz - Hohenschönhausen/Falkenberger Straße,
ab 1.7.1969 ab Leipziger Straße/Ecke Charlottenstraße, ab 6.4.1970
bis Hohenschönhausen/Degnerstraße, 24.8.1970 eingestellt
69: Johannisthal - Schwartzkopffstraße, 2.1.1967 bis 18.10.1968 nur
bis Wallnerstraße
Die "überzähligen" Beiwagen liefen, wie schon erwähnt, hier
Reko-Triebwagen von verschiedenen Betriebshöfen. Typischerweise war diese
Kombination unter anderem auf den Linien:
4: Eberswalder Straße - S-Bhf. Warschauer Straße
29 (HVZ-Linie): U-Bhf. Frankfurter Allee - Weißensee/Buschallee
Mit Einführung der EDV-Nummern 1971 wurden die Triebwagen zu 218 001
- 218 066, die Beiwagen zu 268 001 - 268 122.
Ab 1980 waren alle Triebwagen in Köpenick stationiert. Die Aufgabe
des Mischbetriebs hinter Reko-Triebwagen bis 1984 führte zu einer ersten
großen Ausmusterungswelle. Vor allem die Beiwagen mit niedrigen Ordnungsnummern
waren betroffen. Ende 1984 lag der Bestand bei nur noch 60 Triebwagen und
66 Beiwagen. 1989 begann dann die Ausmusterung. Im Sommer 1991 waren nur noch
die Linien 83 und 86 vollständig in der Hand der T4-62, dazu kamen Einsätze
auf den Linien 19, 84 und 85, gemischt mit Rekowagen. Mittlerweile waren
die Wagen auch im Btf. Schöneweide stationiert.
1993 kam es zur erneuten Umnummerierung. Die noch vorhandenen Wagen erhielten
die Nummern 38xx (Triebwagen) und 39xx (Beiwagen). Dabei wurden die neuen
Nummern zumeist nicht mehr angeschrieben.
Nach der Linienreform zum 23.5.1993 liefen die Großraumwagen planmäßig
nur noch auf der 68, ehemals 86. Aufgrund von wachsender Störanfälligkeit
wurden die Triebwagen bis zum 31.3.1995 aus dem Verkehr gezogen. Zuletzt waren
nur noch die Wagen 3825 und 3854 einsatzbereit. So kam es ab 1995 wieder zum
planmäßigen Mischbetrieb hinter Reko-Triebwagen. Neben der 68
waren einzelne Einsätze auf der 61 Johannisthal - Rahnsdorf und 62E Wendenschloß
- Mahlsdorf/Süd zu verzeichnen. Mit der Ausmusterung aller Altwagen
am 1.6.1996 war auch der Einsatz der Gothawagen in Berlin beendet. Der Prototyp-Triebwagen
und ein Zug blieben als Museumswagen erhalten. Der Triebwagen 218 036 und
diverse Beiwagen kamen zum Eisenbahn- und Technikmuseum in Prora auf Rügen,
sind aber bis auf den Triebwagen dort zerlegt worden.
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