Brandenburg gehört zu den Betrieben in Deutschland mit der längsten
Einsatzzeit. Von 1958 bis 1998 waren hier Gothawagen im regelmäßigen
Einsatz. Von 1958 bis 1969 gab es einen stetigen Zufluß von Triebwagen
und Beiwagen aller Zweiachser-Typen. 12 Triebwagen und 22 Beiwagen kamen
fabrikneu nach Brandenburg.
Nach der endgültigen Einstellung der Zweiachser-Produktion mußte
man sich mit gebrauchten Fahrzeugen weiterhelfen, die zunächst bevorzugt
aus Halle kamen. Ein schon 1964 gebraucht aus Erfurt erworbener Zug hat
die kuriose Geschichte, daß der Plan zwar die Zuteilung eines Neubaufahrzeuges
vorsah, aber einen Gelenkwagen G4-61. Da dieser ein Außenseiter im
Brandenburger Wagenpark gewesen wäre, einigte man sich mit den Erfurter
Verkehrsbetrieben auf einen Tausch. Der Gelenkwagen ging nach Erfurt, dafür
kamen zwei Zweiachser nach Brandenburg.
Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Neubaustrecke nach Hohenstücken
stieg der Fahrzeugbedarf deutlich an. Die marode Gördenbrücke
erlaubte aber keinen Einsatz von Doppeltraktionen der ab 1979 beschafften
Tatra-Gelenkwagen KT4D. Von daher stockte man den Fahrzeugpark durch Wagen
vor allem aus Gera, aber auch aus Plauen, Halberstadt und Jena auf. Die
letzten Gothawagen kamen erst 1994 nach Brandenburg. Teilweise dienten die
"neuen" Wagen auch zum Ersatz von Wagen, die schon länger in Brandenburg
im Einsatz waren, bei denen sich eine Hauptuntersuchung wohl nicht lohnte.
Der Höchststand an Gothawagen war 1990 mit 30 Triebwagen und 59 Beiwagen
erreicht. Danach ging es aufgrund gesunkener Fahrgastzahlen nach der Wende,
dem Einsatz modernisierter und mit Niederflur-Mittelteil versehener KT4D
und dem Neubau der Gördenbrücke mit den Gothawagen rapide bergab.
1998 war der letzte planmäßige Einsatz.
Zwei Triebwagen und zwei Beiwagen bleiben als Museumswagen erhalten, dazu
einer der wenigen Zweirichter als Arbeitswagen.
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